Quellen: „Die Geschichte von Marchegg“ Buch von Emil Mück und Mag. Prof. Raimund Temel und „Marchegg - Geschichte und Geschichten“  Buch von Wilhelm und Maria Fasslabend beide Bücher erhältlich in der Stadtgemeinde Marchegg.
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König Ottokar
Graf Salm
Pálffy ab Erdöd
Schloss Marchegg
Pfarrkirche
Gründung    •    Ottokar    •   Salm    •   Pálffy    •    Schloss    •    Pfarrkirche
Niklas-Salm-Sarkophag
im linken Seitenschiff der Votivkirche in Wien
Übersetzung der Bittschrift Salms an König Ferdinand
 

,,D(urchlauchtigester) G(roßmechtigester) k (kunick) a(ller) g(nedigister) h(err) ewer kon. Mt. seyn meyn gehorsam underthenigst dinst högst fleissig zu vor.
gnedigster konick und herr ewr. kon. Mt. hab ich jüngst meynen verderblichen schaden so ich von dem türcken von meyner hab und gutten erlitten dadurch Ich erarmet byn underthenigest klagwaiss durch meyn handt geschrift anczaigt dor auf ewr. kon. Mt. myr eyn trostlich genedigest schreiben gedan der Inhalt dass ewr. kon. Mt. myt myr eyn gnedigess myt alzeit In Gnadn befollen haben.
Der gleichen hat myr meyn sonn nicias an zaygt alss er ewr. kon. Mt. mych genedigest dar Inn bedennken wollen.
Und ich acht ewr. kon. Mt. die seynt meyner fleisigen dinst die ich in der belegrniss der statt wienn ewr. kon. Mt. hochaid und derselbigen land und leüdt zu erhalten myt meynem laib und högsten verstandt so fiel möglich volbracht hab wol bericht Ist was ewr. kon. Mt. err nucz und from auss berürter redlichen handlungen bekommen mogen ewr. kon. Mt. genedigest erwegen dem nach aller gnedigester konick byn ich durch armudt verursacht ewr. kon. Mt. in ansehung meyner vorgemelter Dinst
. . . zu ersuchen und an zu rueffen nach volgender maynung.  . . .
erstlich haben mvr ewr. Kon. Mt. auf der Herschaft marcheck zwenzick
dausen gld.pfandt schilling verschriben mych meyn leben lang nit auss
lossen Ist an ewr. kon. Mt. meyn aller gnedigsten herrn meyn dail in gründ verbrant und verwüst dar zu die leüdt verfurt dem nach ich hyn fuer nit VI hundert gldn Inkomens von dem Ungelt und uber all Jarlich davon zu haben verhoff ewr. kon. Mt. die wollen myr berürtte herschaft marcheck gnedigest erblich geben und zu stellen dan sie Jezt zumal der zwenczick daussendt gldn. so ich pfand schilling drauff hab wan sie kauff weiss gescheczt solt werden nit werd wer. . . .
Ich hett mich selbst zu ewr. kon. Mt. verfügt so byn ich noch hie in ewr. kon. Mt. dinst der krigksachen halbn nit müssick auch an meynem schenckel daran ich verwundt worden nit gar hail dem nach ich bey ewr. kon. Mt. meyn sach zu solocitirn meynen sonn niclasen befollen ew. kon. Mt. meyn aller gnedigsten herrn umb eyn gnedigste unabslägige Antwurdt da myt ich empfind dass meyn trewr dinst bey ewr. kon. Mt. ansehen haben underthengest bitten solichs wil ich sampt meynen kyndern meyn leben lang umb ewr. kon. Mt. meyn aller gnedigsten herrn zu verdynen geflissen seyn, thue mych ewr. kon. Mt. underthenigest befellen.
Datum wenn am 16. tag nouembriss Im 29 Jar
underthenigester gehorsamer dinner
Niclas Graff zu Salm der Elter.
Das kleine Salm-Schloss (Renaissanceschloss) ist heute in seiner Gesamtheit nicht mehr erhalten, nur dieses imposante Hauptgebäude steht noch. Es war Schloss, Mühle, Brennerei
und soll jetzt renoviert werden.
Wien, Rathauspark,
Bildhauer:
Mathias Purkartshofer, 1867
Das durch die Osmanen
belagerte Wien im Herbst 1529
Grabmal, Votivkirche, Wien
    Im Jahre 1509 gelang ihm die Eroberung von Istrien und er zog in der Folgezeit mit Georg von Frundsberg durch Italien. In der Schlacht von Pavia 1525 war Graf Nikolas Salm an der Gefangennahme von König Franz I. von Frankreich beteiligt und schlug ein Jahr später 1526, im Bauernkrieg in Tirol, den Aufstand der Bauern nieder und eroberte Schladming.
    1529 organisierte er bei der ersten Wiener Türkenbelagerung die erfolgreiche Verteidigung. Eine dabei zugefügte Verletzung durch einen Stein führte schließlich 1530 zu seinem Tod.
    Sein Grabmal, vom Bildhauer Loy Hering geschaffen, befindet sich heute als Leihgabe der Fürsten und Altgrafen zu Salm-Reifferscheidt in der Wiener Votivkirche.    
Sein Sohn war der Passauer Bischof Wolfgang von Salm.
 
    Ein Zivilprozess in Frankreich und das Gerangel um die Herrschaft in Oberitalien führen zwei Heere vor Pavia. Im Kampf um die Stadt wird ein Angriff der Habsburger Truppen auf das französische Hauptquartier am 24. Februar 1525 zur größten Schlacht des Jahrhunderts und zum Triumph für das Haus Österreich und für Graf Salms Reiter aus Österreich. Bei dieser Schlacht kämpft sich Graf Salm bis zum französischen König durch und verwundet ihn an der Hand. Salm erhält dabei einen Stich ins Bein.
 
    1.Türkenbelagerung 1529 -
 
   24. September: Salm ordnet (in letzter Minute) die Niederbrennung der Vorstädte Wiens (außerhalb der Befestigungen) an.
    25. September: Hundert gepanzerte Reiter des Reichsheeres unter Pfalzgraf Philipp bei Rhein begeben sich in die fast eingeschlossene Stadt Wien. 17.000 Mann, davon 5.000 Bürger der Stadt, und 100 Geschütze stehen unter dem Oberbefehl von Niklas Graf zu Salm, ihm zur Seite Wilhelm Freiherr von Roggendorf. Bürgermeister ist Wolfgang Treu. Das Belagerungsheer zählt rund 120.000 Mann.
    9. Oktober: Erster Sturm der Türken. Salm wird beim Kärntnertor (Kärntnerturm) durch einen Stein schwer verwundet.
 
    Im Frühjahr 1530 befindet sich Salm in Pressburg, wo er die Leitung gegen die neuerlichen Türkeneinfälle übernimmt. Seine Verwundung verschlimmert sich immer mehr. Das dauernde Siechtum veranlasst ihn, um die Enthebung vom Dienst als Feldhauptmann zu bitten. Über dieses Ansuchen wird er vom Kaiser am
16. April 1530 seines Dienstes als oberster Feldhauptmann enthoben. Er lässt sich auf sein Schloss bei Marchegg bringen.
   
    Am 4. Mai 1530 stirbt er in den Armen seiner Frau Elisabeth.
*  1459 in Obersalm in den Ardennen, Belgien;
+  4. Mai 1530 im Salmhof, Gem. Marchegg,
    war ein Feldherr der Renaissance.
    Als 17-jähriger nahm Salm 1476 an der Schlacht von Murten gegen Karl den Kühnen von Burgund
    teil. 1488 war er in den Kämpfen in Flandern beteiligt und wurde 3 Jahre später zum obersten
    kaiserlichen Feldhauptmann ernannt.
Niklas Graf Salm