Quellen: „Die Geschichte von Marchegg“ Buch von Emil Mück und Mag. Prof. Raimund Temel und „Marchegg - Geschichte und Geschichten“  Buch von Wilhelm und Maria Fasslabend beide Bücher erhältlich in der Stadtgemeinde Marchegg.
1528  Niklas Graf Salm auf die Dauer seines Lebens verliehen
1530  Niklas Graf Salm, der Jüngere
1551  Wolfgang, Graf zu Salm, Bischof von Passau
1555  Graf Niklas von Salm III.
1581  Georg Kirchheimer, Bürger und Handeismann zu Wien, auf sechs Jahre das zur Herrschaft gehörige Ungeld von
          zwanzig Dörfern verpfändet
1582  Maximilian Graf zu Salm, Sohn des letztgenannten Niklas, übertragen
1583  Lorenz Ostermayer, kaiserlicher Rat zu Sänftenberg, pfandweise
1585  Graf Jobst Josef Thurn, nach seinem Tode
1589  Hans, Ambros, Achaz, Wolf und Ludwig, Brüder des Jobst Josef Thurn
1590  Freiherr Sigmund von Landau
1609  Georg und Erasmus von Landau, Söhne des ersteren
1616  Erasmus von Landau allein
1621  Freiherr Paul Pálffy ab Erdöd
1630 dem Paul Pálffy ab Erdöd erbeigentümlich übergeben
1653  Johann Anton Graf Pálffy ab Erdöd, Sohn des Paul
1694  Nikolaus Graf Pálffy ab Erdöd, Ritter des goldenen Vließes, Sohn eines Bruders des Paul
1720  Nikolaus Graf Pálffy ab Erdöd, Sohn des letzteren
1732  Nikolaus Pálffy von Erdöd, ein Enkel des letzteren
1772  Karl Graf Pálffy ab Erdöd, 1807 in den Fürstenstand erhoben
1818  Fürst Josef Pálffy ab Erdöd
1828  Fürst Anton Pálffy ab Erdöd
1879  Fürst Nikolaus Pálffy ab Erdöd
1935  Ladislaús Fürst Pálffy ab Erdöd starb am 17. Jänner 1947 als letzter der Fürst Nikolaus-Pálffy'schen Linie mit
          dem Prädikat “ab Erdöd”
Burg:
Mareck
Die Stadtmauer
im Abschnitt zwischen
Wiener- und Groißen-
brunnertor
 
Quelle: Karl Lind „Mittelalterliche Städtebefestigung
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Niklas Graf Salm hielt die Herrschaft als Pfandbesitz seit 1502. Für seine Verdienste um die Stadt Wien, die er bei der ersten Türkenbelagerung 1529 erfolgreich verteidigt hatte, wurde ihm Marchegg auch für seine Nachkommen bestätigt. In einem Revers, den Heinrich von Roseck am 25. August 1523 ausstellte, als ihm Schloss und Landgericht Marchegg verliehen wurde, verpflichtete er sich, zu Kriegszeiten die Bewohner, egal ob Christen oder Juden, in das Schloss aufzunehmen. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen zeigte sich schon 1529, also nur sechs Jahre später, als die Türken Marchegg eroberten. Das befestigte Schloss wurde schwer beschädigt aber leistete erfolgreich Widerstand, während die Stadt vollständig zerstört wurde.
Niklas Graf Salm starb bereits 1530 an einer beim Kampf um Wien erlittenen schweren Fußverletzung im nahe gelegenen Salmhof. Es dauerte bis 1568, bis sein gleichnamiger Sohn die Burg wieder bewohnbar machen konnte.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verwüsteten ungarische Rebellen neuerlich den Besitz.
1621 übergab Kaiser Ferdinand II. die Herrschaft dem Präsidenten der ungarischen Hofkammer, Graf Paul Pálffy von Erdöd, pfandweise. Zwei Jahre später befand sie sich bereits in seinem Eigenbesitz. Durch seine geschickte Politik gelang es ihm, in der Westslowakei einen riesigen Grundbesitz mit dem Zentrum Malatzka (Malacky) zu erwerben. Er ließ bis 1628 die alte Burg Marchegg mit Ausnahme eines Turms abtragen und unter Verwendung einiger alter Mauern ein neues viereckiges Wasserschloss errichten. Thomas Graf PáIffy, Bischof von Erlau, weihte am 2. Jänner 1661 die Kapelle im Schloss.
 
Um 1715 beauftragte Palatin Nikolaus V. Graf Pálffy ab Erdöd den Wiener Baumeister
Christian Alexander Oedtl mit der Barockisierung der Anlage. Der Wassergraben wurde
zugeschüttet, der Mauerring mit dem Schlosstor sowie die runde Eckbastion und die Türme
an der Ostseite wurden abgetragen. Die Südfront erhielt ihre heutige Barockfassade. Das
Schloss diente der Familie Pálffy ab Erdöd in den nächsten zwei Jahrhunderten vorwiegend
als Jagdschloss und Sommersitz. Unter den Jagdgästen befanden sich häufig Mitglieder der
Kaiserfamilie wie Josef I., Maria Theresia und Franz Stephan von Lothringen.
 
1807 wurde Karl Graf Pálffy ab Erdöd in den Fürstenstand erhoben. Als nach dem
Ersten Weltkrieg Pressburg und das Familienzentrum Malatzka an die Tschechoslowakei fielen,
verlegte Nikolaus Fürst Pálffy ab Erdöd seinen Herrschaftssitz nach Marchegg.
 
1945 entstanden durch Artillerietreffer und Plünderungen so große Schäden am Schloss,
dass dessen Abbruch bereits genehmigt worden war. Das Inventar war völlig abhanden
gekommen. Die Besatzungsmacht benützte neben anderen Gebäuden auch das Schloss als
Militärlazarett. Nach der Räumung im Jahre 1946 waren die Innenräume des stark in Mit-
leidenschaft gezogenen Schlosses völlig leer.
 
Mit dem Tod von Ladislaus Fürst Pálffy ab Erdöd starb 1947 die Marchegger Linie der Familie aus.
 
Der Gutsbesitz mit dem Schloss ging als Erbe in Privatbesitz über. Für die Erbin, Frau Anna Elisabeth Schönauer, war das arg beschädigte und ausgeplünderte Schloss eine hohe Belastung, da es bloß Steuern, Abgaben und Erhaltungskosten, hingegen keine Einnahmen brachte. Der Besitzerin blieb kein anderer Ausweg, als den Demolierungsantrag zu stellen. Daraufhin entstand unter der Bevölkerung von Marchegg eine große Empörung. Inzwischen hatte eine Wiener Baufirma mit der Demolierung begonnen. Ziegelrutschen waren angelegt, auf denen der Schutt, mächtige Staubwolken aufwirbelnd, herunterrutschte. Fußböden, Fenster und Türstöcke wurden herausgerissen. Die Bevölkerung ergriff abermals die Initiative, um das Schloss doch noch vor dem drohenden Schicksal zu retten.
 
Mit dem Beschluss des Gemeinderates von 1953, der Spendenaktion der
Bevölkerung, sowie mit Hilfe des Landes, konnte das Schloss endlich erworben und
damit gerettet werden.
 
Am 13. September 1959 fand die feierliche Eröffnung des dem nieder-
österreichischen Landesmuseum angeschlossenen Jagdmuseums im Schloss
Marchegg statt.
 
Seit der Schließung des Museums im Jahr 2000 wird das Schloss mit seinen
Nebengebäuden als Veranstaltungsräumlichkeiten für Konzerte und Ausstellungen
genutzt. Teile des Schlosses werden noch immer als Wohnungen verwendet.
 
2008 wurde ein neuerlicher Versuch gestartet, das Schloss Marchegg einer Revitalisierung zuzuführen.
1526  Schloss und Herrschaft
          Stephan Pempflinger, königlicher Rat und
          Hofrichter zu Ofen “pflegweise”
1496  Georg Metsky
1458  Hans Holobersy
1425 Chunrad der Wehinger
          von Michelstetten
1333  Heinrich von Marchegg
1310 Heinrich v. Wartenfels,
          Hauptmann zu Marchegg
Pfleger:
Besitzer und Pfandinhaber:
 
1268  König Ottokar als Gründer                                 
1278  Rudolf von Habsburg, und blieb bis zum Jahre 1630 landesfürstlicher Besitz
 
1314  Dietrich von Pillichsdorf
1326  bis 1328 Eigenbesitz der Österreichischen Herzöge (ein Puchheim hat ein
          Viertel Anteil)
1346  Albrecht von Rauhenstein der Jüngere
 
1375  Heinrich von Rauhenstein, ein Sohn des Albrecht
1386  Hans der Jüngere von Puchheim
1388  Johann von Liechtenstein, zu einem Teil
1396  Die Brüder Ludwig Cadolt und Conrad, Herren von Eckartsau
1424  Georg Graf von St. Georgen und Pösing, des Kaisers Rat und Kronhüter im
          Königreiche Ungarn
 
1437  und 1438 dem Landesfürsten anheim gefallen
1441  war Marchegg von Lienhard von Orburg (Leonhard Arberger) besetzt
1446  Ritter Georg Hager
1451  Bernhard Mitterndorfer und sein Sohn Stephan
1453  Bernhard Espan
 
1460  Hans Holobersy und seine Gattin Margareth
1460  Ulrich Rochlinger, gemeinsam Besitz mit Holobersy (?)
1465  Graf Rüdiger von Starhemberg
 
1501  Amtsrevers von Hans Walich, betreffend das Ungeld und die Maut zu
          Marchegg in der Stadt und auf dem Lande
1502  Niklas Graf von Salm und Gattin Elisabeth verschrieben (auch pflegweise)
1505  auch das Ungeld pfandweise zugesichert
1511  Niklas Graf von Salm erhält “die unveraithe Phleg Marchegg” pfandweise
1523  Heinrich von Roßeck, samt Ungeld und Ämter auf drei Jahre
        Im Jahre 1268, acht Jahre später gründete Ottokar an der Mündung des Weidenbaches in die March die Stadt als Bollwerk an der Grenze gegen Ungarn. An der gefährdetsten Stelle – der Nordwestecke der Stadtmauer – wurde die landesfürstliche Stadtburg mit be- festigten Mauern und einem tiefen Graben mit zwei Zugbrücken errichtet. Mehrere österreichische Annalen melden die Gründung der „civitas in Marhecke" durch König Ottokar II. von Böhmen, eine Nachricht, die sich durch die Urkunde Ottokars für die Johanniter- kommende zu Mailberg, mit der er ihr am 15. August dieses Jahres das Patronatsrecht über die von ihm gegründete Marchegger Kirche schenkte, zeitlich noch genauer einordnen lässt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird man annehmen dürfen, dass es die bei der Schlacht von Groißenbrunn gegen die Ungarn im Jahre 1260 gewonnene Erkenntnis von den Versorgungsschwierigkeiten am unteren Marchlauf gewesen ist, die den Böhmenkönig zu dieser Maßnahme veranlasste.
        Jedenfalls spricht die auffällige Größe des Areals der neuen Stadt - sie war größer als das baben-bergische Wiener Neustadt - und vielleicht auch das Margarethenpatrozinium der hiesigen Kirche - die Groißenbrunner Schlacht hatte am Vorabend des Margarethen- tages stattgefunden - für die Richtigkeit dieser Annahme.
        Die erste erhaltene Urkunde, in der sie erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1346. Unter den im Laufe der Zeit rasch wechselnden Besitzern sind vor allem zwei Namen zu erwähnen:
Salm und Pálffy ab Erdöd.
        1426/27 wurden Burg und Stadt von den Hussiten erobert.
“Dort, an dem Tage von Kressenbrunn,
wo im Siegesgefild mir Ungarns Macht erlag,
die Bela, der tapfere König, zahllos,
wie der Heuschrecken Heer uns entgegengeführt hat!
Jenen Siegestag zur Erinnerung gründet´
ich dankbar dann Marchegg,
die blühende Stadt am Gestade des Flusses.”
(Aus “Rudolf von Habsburg” J. L. Pyrker 1824)
Die Stadt Marchegg verdankt ihre Entstehung dem Sieg des Böhmenkönigs
Ottokar II. Przemysl über den ungarischen König
Béla IV in der Schlacht bei Groissenbrunn im Jahre 1260.
Gründung und Geschichte von Marchegg
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